Gemeinsames Statement von Caritas und Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Hildesheim (BDKJ) zur Not der Geflüchteten in Griechenland
Als katastrophal bezeichnen Caritas und BDKJ die Zustände an den Land- und Seegrenzen zu Griechenland und Bulgarien.
„An der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland etwa sitzen Tausende Menschen fest. Mit Tränengas und Gummigeschossen werden geflüchtete Frauen und Kinder rechtswidrig in die Türkei zurückgedrängt. Das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen ist derzeit kaum absehbar“, sagt Zeinab Marji, Referentin für Migration und Integration beim Caritasverband für die Diözese Hildesheim.
Griechenland hatte angekündigt, dass das Land vorübergehend keine neuen Asylanträge von irregulär eingereisten Personen annehmen werde. Darüber hinaus kündigte die Regierung die sofortige Abschiebung von Neuankommenden an.
Marji: „Um die flüchtenden Menschen zu schützen, muss dringend gehandelt werden. Illegales Zurückdrängen (sogenannte Push-Backs) müssen umgehend beendet werden. Schutzsuchende müssen auf das griechische Festland gebracht werden. Dort müssen sie menschenwürdig untergebracht und schnellstmöglich in andere EU-Mitgliedstaaten verteilt werden.“
Die EU-Länder die bereit seien Geflüchtete aufzunehmen, sollten sich verpflichten, dies schnellstmöglich zu tun.
„Unsere humanitäre Pflicht gegenüber besonders Schutzbedürftigen wie Kindern und allein reisenden Frauen gebietet es, diese herauszuholen und aufzunehmen. Als Caritas begrüßen wir das Engagement der niedersächsischen Landesregierung und verschiedener Städte, besonders schutzbedürftige Kinder aufzunehmen“, so Marji. „Solange sich Europa nicht einig ist, zählt das Engagement derer, die sich entschieden haben, doppelt und dreifach. Die soziale Verantwortung für Geflüchtete ist nicht verhandelbar. Die Zustände etwa auf Lesbos entlarven die Defizite der Politik, die sich in Ausreden flüchtet.“
Birte Pritzel, BDKJ-Diözesanvorsitzende, sagt: “Asyl ist ein Menschenrecht und sollte in Europa jedem Menschen gewährt werden, der politisch verfolgt wird. Unserem Verständnis von christlicher Nächstenliebe nach ist es die Pflicht der EU, Flüchtlingen an ihren Außengrenzen zu helfen. Menschen in Not dürfen niemals zum Spielball machtpolitischer Interessen werden.”
Mehr Informationen zum Projekt #11gebot sind unter https://elftes-gebot.de zu finden.