“Die politi­schen Entscheidungen, die in Ungarn getroffen wurden, verur­teilen wir aufs Schärfste. Eine Ein-Mann-Politik gestrickt aus Verordnungen gleicht keiner Demokratie, sondern einer knall­harten Diktatur. Das ist kein Europa.“ – BDKJ Diözesanvorstand

Gestern entschied das ungarische Parlament über einen Gesetzentwurf, welcher der Regierung einen unbefris­teten Ausnahmezustand verschafft. Der Gesetzentwurf sieht folgendes vor:

  • Erlassen und Änderung von neuen Gesetzen per Dekret der Regierung
  • neue Straftatbestände, die mit Menschenrechtsstandards nicht vereinbar sind

Das neue Gesetz gibt der ungari­schen Regierung einen Freibrief zur Einschränkung der Menschenrechte , auch über die Pandemie hinaus. Wenn so eine Regierung per Dekret regiert, ist zu befürchten, dass sich der Negativtrend beschleunigt. Auf europäi­scher Ebene läuft wegen der Angriffe auf Menschenrechte und Rechtsstaat derzeit ein Grundwerte-Verfahren nach Artikel 7 des EU-Vertrags gegen die ungarische Regierung.
Das Gesetz wurde auf inter­na­tio­naler Ebene kriti­siert, unter anderem vom Europarat, Amnesty International, dem Europäischen Parlament und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Auch wir betei­ligen uns an der Kritik und setzen uns für ein freies und vor allem demokra­ti­sches Europa ein. Ein Europa der Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit – auch und besonders in diesen Tagen. Eine Pandemie und die Hilfsbedürftigkeit so zu instru­men­ta­li­sieren und zu missbrauchen ist unver­ant­wortlich. Die Machtkonzentration in einer Person mit einer Verfügungsfreiheit spiegelt keineswegs die Werte wider, für die unsere Generation junge Europäer*innen steht!